Hobanverkafn

Das „Hobanverkafn“ (Hafer-verkaufen) ist ein Sprechspiel ab ca. 10 Personen aufwärts, gut geeignet für Hüttenabende oder Lagerfeuer. Die Dauer des Spiels ist frei wählbar, in etwa spielt man 30 Minuten.

1. Spielvorbereitung:

Vor Spielbeginn werden die Rollen vergeben:

Meister (= Spielleiter)
Hausknecht
Wia tei? = Wie teuer?
So tei? = So teuer?
Hoiteifi! = Höllteufel
Wos? = Was?
Sämtliche weiteren Mitspieler spielen die „Gulden“ (= Preis des Hafers), wobei diese im Uhrzeigersinn vom Hausknecht aus vergeben werden:
1 Gulden
2 Gulden
3 Gulden
4 Gulden
u.s.w., je nach Anzahl der Mitspieler

Der Meister ist die wichtigste Figur dieses Spieles und sollte sich dieser jedenfalls sämtliche Mitspieler mit ihren „neuen Namen“ merken.

Das Spiel wird immer vom Meister begonnen, der Hausknecht wird stets als Erster gefragt. Sobald jemandem ein Fehler unterlaufen ist, wird wieder neu vom Meister mit dem Hausknecht begonnen.

2. Das Grundspiel:

Im Spiel wiederholt sich nun immer wieder folgende Konversation:

Meister: Hausknecht!
Hausknecht: Wos schofft der Masta? (= Was möchte der Meister?)
Meister: Wos kost da Hoban? (= Was kostet der Hafer?)
Hausknecht: 1 Gulden
Meister: 1 Gulden?
1 Gulden: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
1 Gulden: 4 Gulden
Meister: 4 Gulden?
u.s.w.

Der Meister muss jedoch nicht immer nur die Antwort des Gefragten wiederholen, sondern kann sich auch „verhört“ haben. Es muss immer diejenige Person antworten, welche der Meister nennt, nicht jene, welche vom anderen Mitspieler genannt wurde. z.B.:

Meister: Hausknecht!
Hausknecht: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
Hausknecht: 1 Gulden
Meister: 3 Gulden?
3 Gulden: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
3 Gulden: 4 Gulden
Meister: 1 Gulden?
1 Gulden: Wos schofft der Masta?
u.s.w

Anstatt andere Gulden zu nennen, kann der Meister jedoch auch anders nachfragen:

Meister: Hausknecht!
Hausknecht: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
Hausknecht: 1 Gulden
Meister: was?
Was: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
Was: 4 Gulden
Meister: 1 Gulden?
1 Gulden: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
1 Gulden: 3 Gulden
Meister: So teuer?
So teuer: Wos schofft der Masta?
Meister: Wos kost da Hoban?
So teuer: 3 Gulden
u.s.w.

3. Fehler:

Für die Mitspieler gibt es nun folgende Möglichkeiten, Fehler zu begehen:

  • Ein Spieler „schläft“, er reagiert also nicht, wenn er genannt wird.
  • Ein Spieler nennt sich selbst:
    Meister: Wos kost da Hoban?
    1 Gulden: 1 Gulden
  • Ein Spieler spricht, obwohl er nicht an der Reihe ist:
    Meister: Wos kost da Hoban?
    1 Gulden: 2 Gulden
    Meister: Was?
    2 Gulden: Wos schofft der Masta?

Auch der Meister kann Fehler begehen, indem er:

  • Einen Gulden nennt, der gar nicht mitspielt (z.B: 12 Gulden, obwohl nur 11 mitspielen)
  • Er einen Fehler eines Mitspielers überhört und weiterspricht.

Für jeden Fehler können nun verschiedene “Strafen“ verteilt werden. In abendlichen Runden trinkt man, was die Reaktion und somit das Spiel doch wesentlich erschweren kann. Für Kinder und Jugendliche werden z.B. Punkte auf der Stirn verteilt …

4. Varianten:

Bei mehr Mitspielern können noch weitere „Sonderrollen“ vergeben werden, z.B.:

Hä?
Bist da sicher?
Geh na!
u.s.w.

Bei weniger Spielern, oder wenn diese das Spiel bereits beherrschen, können Spieler auch 2 Rollen übernehmen. Ein Spieler ist somit gleichzeitig „Hausknecht“ und „10 Gulden“. Der Hausknecht macht somit auch dann einen Fehler, wenn er „10 Gulden“ sagt. Um es für den Meister zu erschweren kann man auch bestimmte Gulden auslassen.